Der Schul-Uhu
„Wir sind so gern in der Natur,
weil sie kein Urteil über uns hat.“
Arthur Schopenhauer
Es gibt an unserer Schule Tage, an denen haben wir einen besonderen Gast – einen Uhu.
Bei dem Vogel handelt es sich um eine von Menschen aufgezogene Eule, die im Rahmen naturpädagogischer Projekte mit Kindern zum Einsatz kommt – und ab und zu eben auch als unser Schul-Uhu.
In einer Zeit, die geprägt ist durch Selbstverwirklichung und eine hohe moralische Wertevorstellung unserer Gesellschaft, gleichzeitig aber auch Beispiel ist für eine noch nie da gewesene Naturentfremdung, haben immer weniger Kinder einen direkten Kontakt zu Tieren.
Tiere sind in der Grundschulzeit mit verschiedenen inhaltlichen und fachlichen Schwerpunkten immer wieder ein verbindliches Thema im Unterricht. Selbstverständlich können den Schülern Tiere mit Hilfe von Bildern und Filmen nähergebracht werden. Da die Lebenswelt der Schüler aber ohnehin schon stark durch die Medien geprägt ist, ist ein direkter Kontakt weitaus einprägsamer, lehrreicher und nachhaltiger.
Der Wert von Tieren im Unterricht ist je nach individueller Gewichtung sowohl fachlicher, didaktischer als auch erzieherischer Natur. Die Kinder lernen durch die tierschutzgerechte Präsentation des Uhus im Unterricht einen verantwortungsbewussten Umgang mit einem Lebewesen, indem ihnen unter Anleitung Verantwortung für sein Wohlergehen übertragen wird. Die emotionale Bindung und der Respekt vor einem Tier werden unmittelbar gefördert. So sorgt ein Uhu, der eher weniger niedlich und kuschelig empfunden wird, auf Grund seines kräftigen Schnabels und großer Krallen durch sich selbst für einen respektvollen und überlegten Umgang.
Eulen üben seit jeher eine große Anziehungskraft auf Menschen aus und sind damit eine gute Möglichkeit, Schulkinder für die Natur und die Vorgänge und Zusammenhänge in ihr zu begeistern und naturwissenschaftliches Interesse zu wecken. Im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof können die Kinder den Uhu gut beobachten: Sie sehen, wie er sich bewegt, wie er fliegt, den Kopf dreht, das Gefieder sträubt und glättet, seine Zehen wendet, wie er schläft oder auf Bewegungen reagiert. So wird forschend-entdeckendes Lernen möglich, motiviert die Schüler und hilft ihnen selbstständig zu denken und Fragestellungen bzw. Hypothesen zu entwickeln.